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Welcome to the 90’s…
Die Neunziger. Welch großartige Zeit. Welch perfekte Zeit. Man verzeihe mir dieses plumpe Wortspiel zur Überleitung zum (im Gegensatz zum Honky Tonk Man) vielleicht wirklich großartigsten Intercontinental Champion aller Zeiten: Mr. Perfect. Unmittelbar nach WrestleMania 6 gewann Hennig das einberufene Turnier (diesmal gab es tatsächlich eines) und bezwang im Finale den zweifachen Intercontinental Champion Tito Santana. Das kurze Intermezzo von Texas Tornado bewerte ich trotz der Tragik seiner Figur an dieser Stelle nicht über, da es die bis dato wohl überflüssigste Titelregentschaft in der Geschichte des Gürtels darstellte. Mit eben dieser Unterbrechung von zehn Wochen hielt Perfect den Gürtel stattliche vierzehn Monate und erst Bret Hart konnte ihm den Titel im Zuge seines Single-Pushs im August 1991 abspenstig machen. Anfang des Folgejahres tat man Ricky Steamboat dann einen wichtigen Gefallen, als man dessen bis dato kürzeste Regentschaft aller Zeiten unterbot. Deutlich unterbot. Der Mountie war es, der den Hitman um den Titel besiegen durfte aber nur zwei Tage später beendete Roddy Piper das Treiben und gewann seinen ersten WWF-Gürtel mit dem Sleeper Hold. 15 lange Jahre sollte es dauern, bis Piper wieder Championgold in der Liga erringen durfte, bis heute ist dieser Intercontinental Title-Gewinn seine einzige Regentschaft als Singles Wrestler (und ich hoffe, das bleibt auch so…).
Da Bret Hart ja kaum Zeit blieb, um sich am Mountie zu rächen, musste er sich nun halt an den Hot Rod wenden, was er selbstverständlich auch genussvoll tat. Drei Monate nach seiner überraschenden Niederlage gegen den Quebecer durfte sich der Hitman nach einem Sieg über Roddy Piper wieder Intercontinental Champion nennen. Vier Monate waren es zu diesem Zeitpunkt noch bis zum legendären Abend im Wembley Stadion in London. Wer dieses Wrestlingmatch nicht kennt, stellt sich auf eine Stufe mit Mathematikern, die den Satz des Pythagoras nicht kennen. Bret Hart und sein Schwager Davey Boy Smith kämpften den Titel im Main Event des Summerslam 1992 aus und boten damit eine unvergessliche Show. Der gekonterte Sunset Flip des Bulldog gegen Bret, der drauf folgende Titelgewinn und die Siegesfeier gemeinsam mit Bret und dessen Schwester und Davey’s Ehefrau Diana zählen heute zu den Gänsehautmomenten überhaupt, wenn ich an die Neunziger denke.
Es schien sich etabliert zu haben, mit dem Intercontinental Championship Stars zu pushen, die man nach Ende eines Tag Teams im Singles-Bereich groß rausbringen wollte. Bret nach dem Ende der Hart Foundation, Davey Boy Smith nach dem Ende der British Bulldogs und schließlich Shawn Michaels nach dem Ende der Rockers. Nach Shawn’s Titelgewinn über den Bulldog griff man im Gegensatz zu seinen Vorgängern jedoch die Geschichte um seine Tag Team Vergangenheit auf und ließ ihn gegen seinen früheren Partner Marty Janetty fehden. Aber schon damals zeichnete sich ab, dass es Michaels sein sollte, der für den wahren Push auserkoren war. Zwar gelang es Janetty im Mai 1993, seinen ehemaligen Partner um den Titel zu besiegen, aber nur drei Wochen später waren seine Titelregentschaft und die Fehde mit dem Heartbreak Kid durch den erneuten Titelwechsel gleichsam beendet.
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